Qinghai Macen Dezember 2019

Posted on 25/12/2019 by ansgarbaumert

Macen ist eine sehr schöne Stadt. Abends war ich allerdings zunächst mal ein bisschen befremdet. In einem sehr schönen Hotel erklärte mir die Frau an der Rezeption in perfektem Chinesisch, dass ich die Straße noch 50 Meter weiter fahren müsse, zu dem Ausländerhotel. Das hatte aber wirklich schon bessere Tage gesehen, lag in einer riesigen Rauchwolke von der Fabrik nebenan und die Frau an der Rezeption konnte kein Wort Chinesisch. Außerdem gab es kein warmes Wasser. Diese bescheuerte Regel mit den Hotels für Ausländer ist manchmal echt nicht nachvollziehbar.
Macen ist wundervoll, mit riesigen Tempelanlagen, hunderten von Pilgern, die in unzähligen Gebäuden tausende von Gebetsmühlen in allen Größen in Bewegung setzen. Mein Freund, der Mönch, führte mich herum und zeigt mir sein Kloster. Dann musst er weg, da es scheinbar ein buddhistischer Festtag war. Als ich in die Stadt kam, war alles voller Pilger, die sich überall alle drei Schritte auf den Boder warfen, beteten oder um die heiligen Gebäude herumrannten. Ich ging in einen Raum, in dem hunderte Leute beteten und vorne ein Lama, oder wie die heißen, irgendwas erzählte.
Als ich nachmittags total ausgehungert war, kam ich an einem Restaurant vorbei, in dem eine Gruppe von Leuten so nett beieinander saßen und so viele leckere Speisen herumstanden, dass ich reinging. So fand ich heraus, dass das der Eröffnungstag des Restaurants war, und dass deswegen alle, die dort einkehrten, zum Essen und Trinken eingeladen waren, und zwar bis zum nächsten Morgen. Ich aß ausgiebig zu Mittag und ging dann abends wieder zum Abendessen hin. Die Feier war zu einem Trinkgelage ausgeartet, wobei alle versuchten, sich mit dem Singen tibetanischer Volkslieder an Lautstäke zu übertönen. Ich musste auch ein paar Lieder singen und gab so auch “Stille Nacht – heilige Nacht” zum besten, wobei ich so laut sang, wie ich konnte.

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