Indonesien Sumatra Samosir Padang Mai 2005
Posted on 31/05/2005 by ansgarbaumert
Die große Insel im Danao Toba heißt Samosir. Dort traf ich ein Pärchen aus Schweden. Wir liehen uns zwei Motorräder. Da der Schwede meinte, zu wenig Erfahrungen mit Motorrädern zu haben, fuhr die Schwedin bei mir mit. Der Motorradverleiher meinte, der Weg um die Insel wäre zur Hälfte befestigt und zur Hälfte nicht. Wir könnten den befestigten Weg fahren und dann zurück, wir könnten auch ganz herum fahren, aber den Weg, der quer über die Insel, direkt über den Vulkanberg führt, dürften wir auf keinen Fall fahren, der wäre unbefahrbar. Nachdem wir ein bisschen unterwegs waren, meinte der Schwede plötzlich, es ginge ja mit dem Fahren ganz gut und dann schlug vor, doch den Weg über den Vulkan zu nehmen. Also sind wir rüber. Es ging über Stock und Stein, z.T. kletterten wir mit den Motorrädern über Erdrutsche und Felsen. Da ich die Schwedin hinten drauf hatte, ging mein Benzin bald zur Neige. Als die Straße auf der anderen Seite etwas besser wurde und es wieder Häuser gab, fragten wir an jeder Tür, bis uns jemand zwei Plastikflaschen mit Benzin verkaufte.
Ich wohnte zunächst ganz alleine in einem sehr einfachen Bungalow direkt am Wasser. Am zweiten Abend wurde die Ruhe plötzlich von sieben Studentinnen und einem Studenten aus Padang unterbrochen, die neben mir in den Bungalow einzogen. Wir machten eine Party bis in den Morgen. Zunächst gelang es uns nicht, ein Feuer zu machen, da alles Holz nass war. Irgendwann fanden wir ein Tretboot, das beim Nachbarn im Garten stand. Wir schoben es kurzerhand ins Wasser und machten eine kleine Bootstour. Als der Nachbar kam, um sich zu beschweren, beauftragen wir ihn, trockenes Holz für ein Feuer heranzuschaffen. Dazu brachte er auch noch trockene Kokosnussschalen. Wir rissen Tapiokapflanzen aus der Erde, um die Knollen zu essen, und als spät nachts zwei Jungens vorbeikamen, überredeten wir sie, mit zwei aneinandergenagelten Einbäumen mit einem der Mädchen und mir rauszufahren und aus einer Fischfarm ein paar Fische zu klauen. So hatten wir ein köstliches Nachtmahl mit über dem Lagerfeuer zubereitetem Fisch und Tapiokawurzeln.
Am nächsten Tag musste ich schon früh raus, da ich eine Wanderung durch den Dschungel organisiert hatte. Es war furchtbar, unglaublich schwül, es gab viele Mücken, 20 cm lange Tausendfüßler und Insekten von der Größe kleiner Vögel. Nach der kurzen Nacht hatte ich es versäumt, mein langärmliges Hemd mitzunehmen, und schon nach kurzer Zeit waren die Arme von giftigen Pflanzen total verbrannt, rot und juckend. Ich war immer wieder voller Blutegel die wir dann mit einem Messer abstreiften. Wir mussten ständig über Erdrutsche, wobei immer mal wieder einer von uns den Halt verlor und runterrutschte. Als mir das passierte, wollte ich mich an einem Baum festhalten ohne zu wissen, dass der an seinem Stamm mindestens drei cm lange Stacheln hatte. Einer stach mir genau durch die Handfläche. Ich ließ los, rutschte in dem Schlamm weiter bergab und krallte mich dann im Schlammboden fest. Zum Stehen kam ich dann schließlich genau in einem Ameisenhaufen, mit Ameisen, die so groß waren, dass ich erst dachte, es wären Spinnen. Sofort waren meine Hände und Arme voller Ameisen und die Haut begann zu brennen und zu jucken. Einmal sah ich, dass sich ein großer, roter Affe laut schreiend von Baum zu Baum hangelte.
Zurück in Padang traf ich mich wieder mit den Studentinnen. Ich besuchte ein Studentinnenwohnheim und die Familie von einer und dann fuhren wir an der Strand. Irgendwann sagten sie mir, ich solle die eine nehmen und ins Wasser werfen. Also habe ich mir die gegriffen und bin mit ihr zum Wasser und habe sie, voll angezogen, reingeworfen, wobei die das witzig zu finden schien. Zurück haben sie mit gleich die nächste gezeigt, die ich reinwerfen sollte. Bis ich alle einmal reingeworfen hatte. Bei der letzten habe ich dann die anderen gebeten, das zu fotografieren; ich dachte sonst glaubt mir das keiner.
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