China Kaifeng Pingyao Februar 2006

Posted on 19/02/2006 by ansgarbaumert

Von Gongy fuhr ich erst nach Kaifeng und dann nach Pingyao, eine erhaltene Stadt aus der Ming und Qing Dynastie. 

Kaifeng wurde immer wieder mit Schlamm vom Gelben Fluss überflutet. Dann hat man eine neue Stadt ober drauf gebaut, inzwischen mehrere Städte übereinander. Um die unterirdischen Städte nicht beschädigen, dürfen keine Hochhäuser gebaut werden.

Für die Fahrt von Kaifeng nach Pingyao fiel die Weiterfahrt auf die Rückreisewelle des Frühlingsfestes und es waren Zehntausende Reisende auf dem Bahnhof, die Schlangen vor den Schaltern waren mehrere hundert Meter lang. Ich stellte mich an, wobei ich mich wunderte, weil es so schnell vorwärts ging. Als ich schließlich in die Nähe des Schalterskam, hörte ich: “Meiyou, meiyou” –  es gab keine Karten mehr. Umso erstaunter war ich, als es noch eine Karte zu meinem Ziel gab, aber für knapp 600 km von Kaifeng nach Pingyao sollte ich nachts um eins losfahren, über 12 Stunden unterwegs sein, und keinen Sitzplatz haben.

Als ich dann mit einer Unmenge Einheimischer auf den Zug zuging, kam eine sehr kleine chinesische Studentin auf mich zu und fragt, wie es mir ginge! Ich sagte: Nicht gut, weil ich keinen Sitzplatz hätte. Daraufhin bot sie mir an, ihren Sitzplatz zu teilen. In dem Wagen waren unvorstellbar viele Leute. Eine Schlägerei um einen Sitzplatz zwischen zwei Männern brach aus, wobei der der eine dem anderem so ins Gesicht schlug, dass überall Blut herumspritzte. Plötzlich steckte mir meine gute Fee etwas in meine Ohren und dann einen MP4-Spieler in meine Hand. Auf dem kleinen Bildschirm lief ein Hollywoodfilm auf Englisch. Als ich irgendwann aufs Klo musste, musste ich für jeden Schritt jemanden, der auf dem Boden hockend oder sitzend schlief, aufwecken, weil es sonst keinen Platz zum Hintreten gab. 

Als ich in Pingyao ankam, waren die Straßen, weil das Frühlingsfest schon vorbei war, wie leer gefegt. Mein Weg in die Altstadt führte durch ein Stadttor, eher eine Stadttür mit einer Schwelle, die ungefähr einen halben Meter hoch war. Keine fünf Meter dahinter war auf der linken Seite eine Tür in der Mauer, in der eine Frau stand, die mir einen Homestay anbot.  Ich ließ mir ein Zimmer zeigen: Wunderschön, in einem dieser 6 oder 700 Jahre alten Häusern, mit einem eigenen Eingang nach draußen, innen alle Möbel Antiquitäten mit einem wundervollen Badezimmer mit warmem Wasser.

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